20 subtile Methoden von Online-Shops, die Sie zum Kauf bewegen

Tipps & Tricks
17 min

Nach dem Weihnachtsgeschäft im Dezember und dem Schnäppchenrausch im Januar haben Einzelhändler weltweit, online wie in den Geschäften, ihre Methoden geändert, um die Ausgaben der Verbraucher anzukurbeln. Diese Strategien, die oft subtil sind und auf unsere Impulse abzielen, sind in der Welt des Einzelhandels nicht neu, doch sie werden immer raffinierter.

In der Weihnachtszeit gab es verschiedene Taktiken, von auffälligen Sonderangeboten bis hin zu exklusiven Paketen, die darauf abzielten, Dringlichkeit und Exklusivität zu vermitteln. Und als der Januar kam, verlagerten sich diese Strategien, um das Verlangen nach Schnäppchen nach der Weihnachtszeit auszunutzen – mit „Neues Jahr, Neues Ich“-Aktionen, die die Verbraucher zusätzlich begeisterten.

Angesichts des bevorstehenden Valentinstags und des Mondneujahrs – einer bedeutenden Shoppingzeit in den asiatischen Märkten – entwickeln sich die Methoden des Einzelhandels erneut weiter. Diese Werbeaktionen greifen die Themen Liebe, Veränderung und Wohlstand auf und kombinieren emotionale und kulturelle Elemente, um Kunden mit einer Kombination aus traditioneller Symbolik und modernem Marketing anzulocken.

Diese Strategien spielen mit psychologischen Faktoren wie der Angst, etwas zu verpassen (engl. Fear Of Missing Out; kurz: FOMO), der gesellschaftlichen Anerkennung und der Verlockung eines guten Angebots. Es gibt jedoch einen schmalen Grat zwischen cleverem Marketing und betrügerischen Praktiken.

Wir untersuchen die gängigsten Shopping-Strategien, mit denen Einzelhändler Kunden anlocken, wann diese Methoden in den Bereich der Täuschung abgleiten und wie Tools wie ein VPN Ihnen helfen können, diese Taktiken zu überlisten und sich bessere Angebote zu sichern.

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Warum geben Verbraucher zu viel Geld aus?

Wie Online-Shops unsere Kaufentscheidungen beeinflussen

Die Gefahren von Dark Patterns beim Online-Shopping

9 Möglichkeiten, sich vor Dark Patterns zu schützen

Shopping-Tricks für die besten Online-Schnäppchen

Warum geben Verbraucher zu viel Geld aus?

In den USA zeichnet die Entwicklung der Haushaltsverschuldung ein aufschlussreiches Bild. Die Federal Reserve Bank of New York meldete, dass die Gesamtverschuldung der privaten Haushalte im dritten Quartal 2023 17,29 Billionen USD erreichte, was Hypotheken, Autokredite, Studienkredite und vor allem Kreditkartenguthaben umfasst. Letztere stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 48 Milliarden USD (4,7 Prozent). 

Obwohl die wirtschaftliche Sicht zahlreiche Warnsignale bietet, bleibt die Kauflust der US-Verbraucher nach wie vor bestehen. Aber was treibt Verbraucher zum Kauf an, abgesehen von der Notwendigkeit? Die Einzelhändler haben sich ausgeklügelte Strategien zu Nutze gemacht, um unsere Impulse zu triggern und ein Einkaufsumfeld zu schaffen, dem man nur schwer widerstehen kann. 

Die Psychologie hinter zu vielen Ausgaben und Impulskäufen

Warum geben wir mehr Geld aus, auch wenn wir es nicht unbedingt wollen oder wenn unser Kontostand dagegen spricht? Experten zufolge setzt sich die Psychologie des Geldausgebens von einer Mischung aus emotionalen, sozialen und kognitiven Faktoren zusammen.

  • Emotionale Auslöser: Emotionen sind ein starker Auslöser für Ausgaben. Glücksgefühle, Traurigkeit oder sogar Langeweile können uns auf den Weg der „Shoppingtherapie“ führen. Diese emotionalen Ausgaben sind ein wichtiger Faktor für viele Impulskäufe.
  • Die Rolle von Dopamin: Dopamin, der Neurotransmitter, der mit Vergnügen verbunden ist, wird beim Einkaufen ausgeschüttet, was es zu einer süchtig machenden und oft impulsiven Aktivität macht. Dieser „Wohlfühlfaktor“ ist ein starker Motivator für Spontankäufe.
  • Soziale Einflüsse und Statussymbole: Unsere Kaufgewohnheiten werden stark vom sozialen Umfeld und Trends beeinflusst. Der Wunsch, sich anzupassen oder mit Gleichaltrigen mitzuhalten, kann zu unnötigen Ausgaben führen, oft für hochwertige Produkte, die als Statussymbol dienen.
  • Psychologische Preisgestaltung: Einzelhändler nutzen Taktiken wie die Preisverankerung und den Lockvogel-Effekt, um die Wertwahrnehmung der Verbraucher zu beeinflussen und andere Optionen attraktiver erscheinen zu lassen.
  • Emotionale Werbung und das Knappheitsprinzip: Emotionale Appelle in der Werbung wirken auf einer persönlichen Ebene und beeinflussen die Kaufentscheidungen. Das Knappheitsprinzip, bei dem nur begrenzt verfügbare Artikel begehrter sind, schafft ein Gefühl der Dringlichkeit bei Kaufentscheidungen (mehr dazu später).
  • Kognitive Verzerrungen bei den Ausgaben: Auch kognitive Verzerrungen wie der Irrtum versunkener Kosten und der Bestätigungsfehler wirken sich auf die Ausgaben aus. Verbraucher investieren möglicherweise aufgrund früherer Investitionen weiter in ein Produkt (Irrtum versunkener Kosten) oder suchen gezielt nach Informationen, die ihre Überzeugungen hinsichtlich eines Produkts bestätigen (Bestätigungsfehler).

Wie Online-Shops unsere Kaufentscheidungen beeinflussen

Während es wichtig ist, unsere inneren Auslöser für Käufe zu kennen, um herauszufinden, warum wir Käufe tätigen, gibt es noch eine weitere Ebene in diesem komplizierten Netz des Verbraucherverhaltens: die differenzierten Strategien, die von Online-Shopping-Plattformen eingesetzt werden. Diese Methoden, die oft auf subtile Weise in das digitale Einkaufserlebnis integriert sind, spielen eine entscheidende Rolle bei unseren Kaufentscheidungen, manchmal sogar, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Indem wir diese Taktiken ans Licht bringen, erhalten wir ein vollständiges Bild davon, wie unser Online-Einkaufserlebnis gestaltet ist.

1. Begrenzter Bestand oder Verfügbarkeitsbenachrichtigungen

Einzelhändler zeigen oft die Meldung „Nur noch X auf Lager“ an, um ein Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln. Dieser Ansatz macht sich unsere FOMO, also die Angst, etwas zu verpassen, zunutze und lässt die Artikel exklusiver erscheinen, was zu schnelleren Kaufentscheidungen führt. Amazon und Hotelbuchungsseiten wie Agoda verwenden diese Taktik häufig, indem sie auf begrenzte Bestände/Verfügbarkeiten hinweisen, um Kunden zu schnelleren Kaufentscheidungen zu bewegen.

2. Countdowns

Countdowns schaffen Dringlichkeit für zeitlich begrenzte Angebote. Manchmal werden sie auch dann eingesetzt, wenn es kein wirkliches Zeitlimit gibt (z. B., wenn das Angebot einfach verlängert wird, sobald die Zeit abgelaufen ist). Bei dieser Taktik wird mit der natürlichen menschlichen Reaktion auf Knappheit gespielt und Kunden werden ermutigt, schnell zu handeln, um nichts zu verpassen. Online-Händler verwenden oft Countdown-Timer bei Verkaufsaktionen, um schnelle Käufe zu fördern.

3. Echtzeit-Bestelldaten

Meldungen wie „X Personen in Ihrer Umgebung haben diesen Artikel kürzlich gekauft“ nutzen die gesellschaftliche Bestätigung und überzeugen die Kunden, indem sie zeigen, dass andere das Produkt ebenfalls kaufen. Websites wie Booking.com nutzen diese Taktik, um die Beliebtheit von Hotelzimmern anzuzeigen und so Buchungsentscheidungen zu beeinflussen.

4. Mengenrabatte

Diese Strategie bietet Einsparungen beim Kauf größerer Mengen und ermutigt die Verbraucher, letztendlich mehr im Shop auszugeben – möglicherweise für Artikel, die sie sonst nicht gekauft hätten.

5. Verkäufe verwandter und ergänzender Produkte 

Indem beim Bezahlvorgang verwandte Artikel und ergänzende Produkte vorgeschlagen werden, lässt sich der durchschnittliche Bestellwert erheblich steigern. Sätze wie „Kunden kauften auch“ sind gängige Beispiele für diese Taktik. Auf der Website von Apple wird zum Beispiel häufig Upselling betrieben, indem Zubehör oder verlängerte Garantien für die Produkte angeboten werden.

 

6. Anbieten günstigerer Optionen

Wenn ein Kunde sich unschlüssig ist, kann das Anbieten einer günstigeren Option dazu verhelfen, dass dieser trotzdem einen Kauf tätigt, insbesondere bei preisbewussten Käufern. Ratenzahlungsoptionen für teure Artikel sind ein gutes Beispiel für diese Strategie. Wenn sich ein Kunde beispielsweise sträubt, 3.000 € für einen neuen Kühlschrank zu bezahlen, kann die Option mit monatlichen Raten von 167 € überschaubarer und attraktiver erscheinen.

7. Push-Benachrichtigungen

Diese direkten Benachrichtigungen über neue Angebote oder Produkte können zu Impulskäufen führen, insbesondere wenn es sich um zeitkritische Angebote handelt. Mobile Shopping-Apps senden häufig Push-Benachrichtigungen, um Kunden auf besondere Angebote oder neue Produkteinführungen hinzuweisen.

8. Das Freemium-Modell

Das Angebot von kostenlosen Basisdiensten mit Premium-Funktionen, die gegen Aufpreis erhältlich sind, kann Nutzer dazu verleiten, ein Upgrade durchzuführen, nachdem sie sich an den Dienst gewöhnt haben. Das Freemium-Modell von Spotify, das kostenloses Musikstreaming und eine Premium-Abonnementoption bietet, ist ein klassisches Beispiel. Ein weiteres Beispiel ist YouTube Premium, das es den Nutzern ermöglicht, störende Werbung zu umgehen.

9. Exklusive Angebote für Mitglieder oder Karteninhaber

Exklusive Angebote für Mitglieder schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Exklusivität und regen so dazu an, mehr auszugeben. Einzelhändler wie Sephora bieten ihren Mitgliedern spezielle Rabatte und frühzeitigen Zugang zu Sonderangeboten an.

10. Online-Abos

Einzelhändler nutzen Abonnements, um wiederkehrende Käufe zu fördern. So bieten beispielsweise Online-Shops für Nahrungsergänzungsmittel häufig Rabatte für monatliche Abonnementbestellungen an, während Essenslieferdienste wie Uber Eats und Deliveroo Stufen anbieten, die eine kostenlose Lieferung und Preisnachlässe für Lebensmittel beinhalten. Ein erheblicher Nachteil von Abonnements ist, dass die Verbraucher diese aus Gewohnheit oder aus Versehen beibehalten und so regelmäßig Artikel kaufen, die sie nicht unbedingt brauchen.

11. Psychologische Preistricks

Preisstrategien, wie z. B. Preise von 9,99 € anstelle von 10 €, nutzen die Verkaufspsychologie, um den Umsatz zu steigern. Dieser Ansatz, der im Einzelhandel weit verbreitet ist, lässt Produkte billiger erscheinen.

 

12. Individualisiertes Marketing

Die Verwendung von Kundendaten für personalisiertes Marketing erhöht die Effektivität von Werbeaktionen. Shops wie Amazon und Etsy verfügen über ein Empfehlungssystem, das Produktvorschläge auf der Grundlage früherer Einkäufe und des Surfverhaltens personalisiert.

 

13. Einfache Anmeldung, komplizierte Kündigung

Vereinfachte Anmeldungen mit komplizierten Kündigungsprozessen für Abonnements führen zu längerfristigen Kundenbindungen. Diese Strategie wird häufig bei Fitnessstudio-Mitgliedschaften angewandt, bei denen die Anmeldung einfach, die Kündigung aber langwierig und kompliziert ist. Dieser Ansatz lockt Kunden mit kostenlosen oder vergünstigten Anmeldeangeboten an und schafft so eine niedrige Einstiegshürde, während es später schwierig ist, die Dienstleistung nicht weiter wahrzunehmen.

14. E-Mail-Marketing und Remarketing

Gezielte E-Mails und Remarketing-Anzeigen auf Social Media tragen dazu bei, dass Anbieter im Gedächtnis bleiben und zu Wiederholungskäufen anregen. Anbieter nutzen E-Mail-Marketing, um Kunden an Artikel zu erinnern, die sie sich angesehen oder in ihrem Warenkorb liegen gelassen haben. Einige fügen auch Countdown-Timer zu den Artikeln im Einkaufswagen hinzu, um die Kunden zu drängen, ihre Bestellungen schnell abzuschließen und sie so zu mehr Ausgaben zu bewegen.

15. Produktplatzierungen

Strategische Produktplatzierungen in Geschäften und auch online, können Kunden dazu verleiten, mehr als ursprünglich geplant zu kaufen. Eine gängige Taktik von Marken ist es, dafür zu bezahlen, dass ihre Produkte in Fernsehsendungen und Filmen gezeigt werden. Sie bezahlen auch Influencer dafür, dass sie ihre Produkte in ihren Beiträgen auf Social Media verwenden, was die Kaufentscheidungen der Zuschauer erheblich beeinflussen kann. Hero Cosmetics zum Beispiel nutzt TikTok effektiv, um seine Zielgruppe anzusprechen.

16. Preisverankerung

Hierbei vergleichen Einzelhändler den rabattierten Preis mit dem ursprünglichen durchgestrichenen Preis und erwecken so den Eindruck eines guten Angebots. Diese Methode ist sehr effektiv, da sich Käufer bei ihren Entscheidungen oft auf die Informationen über den ursprünglichen Preis verlassen. Wenn Sie einen höherpreisigen Artikel neben einem billigeren platzieren, wird letzterer auch attraktiver, was den Kauf von Produkten der mittleren Preisklasse fördert.

17. Empfohlene und angesehene Produkte

Wenn Produkte, die andere gekauft haben oder möglicherweise kaufen, zusammen mit Empfehlungen, die auf der aktuellen Auswahl basieren, angezeigt werden, führt das oft zu zusätzlichen Käufen. In Online-Shops werden in der Regel Produkte angezeigt, die von anderen Nutzern empfohlen oder häufig angesehen wurden, und zwar auf der Grundlage des Surf- und Bestellverhaltens des Nutzers.

18. Promo-Codes

Promotionscodes für Rabatte oder Gratisartikel können dazu anregen, mehr einzukaufen. Online-Shops für Mode und Lebensmittel verwenden häufig Promo-Codes, um Kunden dazu zu bewegen, ihre Bestellungen abzuschließen oder Summen in Höhe eines bestimmten Betrags auszugeben.

19. Blitzangebote

Hierbei handelt es sich um zeitlich begrenzte Aktionen, die Dringlichkeit erzeugen und Kunden zum schnellen Kauf anregen. Fast-Fashion-Websites wie ASOS, Shein und H&M haben sich auf Flash-Sales spezialisiert und bieten für eine begrenzte Zeit Angebote für Produkte und Dienstleistungen an.

 

20. Kostenloser Versand

Das Angebot eines kostenlosen oder Expressversands für Bestellungen ab einem bestimmten Wert motiviert Kunden, ihren Warenkorb weiter zu füllen, um die Bedingungen zu erfüllen. Zahlreiche Online-Lieferdienste für Mode, Lebensmittel und Speisen nutzen diese Strategie und bieten kostenlosen Versand für Bestellungen ab einem bestimmten Betrag. Dies führt oft dazu, dass Kunden zusätzliche Artikel in ihren Warenkorb legen und ungewollt mehr ausgeben, um vom kostenlosen Versand zu profitieren.

Die Gefahren von Dark Patterns beim Online-Shopping

Während die meisten der oben genannten Verkaufstaktiken gängige Marketingstrategien sind, die von Marken auf der ganzen Welt eingesetzt werden und relativ harmlos sind, können andere problematisch sein, weil es sich dabei um sogenannte „Dark Patterns“ handelt. Diese manipulativen Designtechniken werden im Online-Handel eingesetzt, um das Verhalten der Verbraucher subtil zu beeinflussen, oft auf Kosten ihrer Privatsphäre und Autonomie.

Was sind Dark Patterns?

Dark Patterns sind Strategien für das Benutzerschnittstellendesign, die Benutzer absichtlich zu Handlungen verleiten, die nicht in ihrem Interesse liegen. Dazu gehören:

  • Produkte schleichen sich in den Warenkorb: Artikel werden ohne Ihre Zustimmung zu Ihrem Warenkorb hinzugefügt. Auf Reise-Websites werden zum Beispiel während des Buchungsvorgangs automatisch Versicherungsprodukte hinzugefügt.
  • Emotionale Tricks: Sie werden mit falschen Countdown-Timern und Vorratswarnungen in die Irre geführt und Ihre Entscheidung wird beeinflusst, indem ein Gefühl der Dringlichkeit oder Knappheit erzeugt wird.  
  • Irreführung: Sie werden zu einer anderen Handlung verleitet als der, die Sie beabsichtigt haben. Auf einer Shopping-Website könnte zum Beispiel eine Schaltfläche zum Hinzufügen eines Artikels mit einer Spende hervorgehoben werden, sodass diese als primäre Aktion erscheint und die Option ohne Spende weniger auffällig ist.
  • Trügerische Kontrollkästchen: Dazu gehören verwirrende Anmelde- oder Abmelde-Kontrollkästchen, bei denen die verwendete Sprache irreführend oder das Design trügerisch sind. Dies kann dazu führen, dass Sie unwissentlich Dinge akzeptieren, die Sie vielleicht gar nicht wollen, wie z. B. das Abonnieren von Newslettern.
  • Verdeckte Preisangaben: Damit ist gemeint, dass die vollen Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung erst spät im Kaufprozess offengelegt werden. Ein Beispiel dafür ist eine Fluggesellschaft, die die Kosten für ein zusätzliches Gepäckstück erst nach der Buchung des Flugtickets bekannt gibt.
  • Fehlinformationen: Die Verwendung unklarer oder irreführender Formulierungen auf der Benutzeroberfläche, die Verwirrung stiften und zu unbeabsichtigten Handlungen führen können.
  • Zustimmung aus Scham: Dies ist der Fall, wenn Websites Benutzer emotional manipulieren, damit sie einer Sache zustimmen, z. B. der Annahme von Cookies, indem sie den Eindruck erwecken, dass die Ablehnung der Option negativ ist.
  • Erzwungene Handlung: Benutzer werden gezwungen, eine unerwünschte Aktion auszuführen, um ihr Vorhaben umsetzen zu können, z. B. müssen sie an einer Umfrage teilnehmen, bevor sie die Datenerfassung ablehnen können.
  • Belästigung: Wiederholtes Fragen um Zustimmung oder Einverständnis zu etwas, wobei die Benutzererfahrung gewöhnlich unterbrochen wird.
  • Behinderung: Bewusstes Erschweren der Durchführung einer gewünschten Aktion, z. B. der Abmeldung von der Datenerfassung, durch eine verlangsamte Website oder App.
  • Visuelle Beeinträchtigungen: Die Verwendung von Designelementen, um wichtige Informationen oder Auswahlmöglichkeiten vor dem Benutzer zu verbergen.

Im Grunde genommen sind Dark Patterns das digitale Äquivalent eines Verkäufers, der ein Nein nicht akzeptiert.

Ein Bericht der Federal Trade Commission hebt die zunehmende Raffinesse dieser Taktiken hervor und betont, dass die Verbraucher wachsam sein müssen. Denn bei diesen Taktiken geht es nicht nur darum, Verbraucher zu einem Kauf zu bewegen. Oft werden sie dazu gebracht, persönliche Daten preiszugeben oder unvorteilhaften Bedingungen zuzustimmen.

Wenn die Privatsphäre der Verbraucher in Gefahr ist

Eine weit verbreitete Form von Dark Patterns ist das „Privacy Zuckering“, benannt nach Facebook-CEO Mark Zuckerberg. Bei dieser Taktik werden Nutzer dazu gebracht, unwissentlich viel mehr persönliche Informationen preiszugeben, als sie beabsichtigen. So kann ein Nutzer beispielsweise bestimmten Bedingungen zustimmen, ohne sich über das Ausmaß des Datenzugriffs bewusst zu sein, den er damit gewährt. Diese Art von Dark Pattern macht sich die Tatsache zunutze, dass die meisten Nutzer das Kleingedruckte nicht lesen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Vorgehensweisen beim Online-Shopping weit verbreitet sind. Eine Studie der University of Chicago ergab, dass Dark Patterns auf mehr als 11 Prozent der Websites angewandt werden.

9 Möglichkeiten, sich vor Dark Patterns zu schützen

Als Verbraucher ist es wichtig, zwischen legitimen Marketingstrategien und trügerischen Dark Patterns zu unterscheiden. Während beide darauf abzielen, das Verbraucherverhalten zu beeinflussen, überschreiten Dark Patterns die ethische Grenze, indem sie Informationen verschleiern, Nutzer in die Irre führen oder ihre Wahlmöglichkeiten einschränken.

So können Sie diese manipulativen Taktiken beim Online-Shopping bekämpfen:

  1. Bleiben Sie auf dem Laufenden: Wissen ist hier entscheidend. Machen Sie sich mit den gängigen Arten von Dark Patterns vertraut, die von Online-Händlern verwendet werden. Je mehr Sie über diese Taktiken wissen, desto leichter können Sie sie erkennen und vermeiden.
  2. Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sorgfältig: Indem Sie die häufig langen und komplexen AGB lesen, können Sie vermeiden, unwissentlich unlauteren Praktiken zuzustimmen oder zu viele persönliche Daten preiszugeben.
  3. Prüfen Sie regelmäßig die Datenschutzeinstellungen: Überprüfen Sie regelmäßig die Datenschutzeinstellungen in Ihren Online-Konten. Vergewissern Sie sich, dass Sie nur Informationen teilen, mit deren Weitergabe Sie einverstanden sind, und dass Ihre Daten auf eine für Sie akzeptable Weise verwendet werden.
  4. Verwenden Sie Werbeblocker und Datenschutzerweiterungen: Werbeblocker, wie sie in den ExpressVPN-Apps und mit Aircove, unserem WLAN-Router, angeboten werden, und datenschutzfreundliche Browsererweiterungen können die Menge der von Websites gesammelten Daten begrenzen und manipulative Werbung und Pop-ups abweisen.
  5. Seien Sie skeptisch bei zeitlich stark begrenzten Angeboten: Wenn Ihnen ein Angebot zu dringend erscheint (z. B. zufällige Countdown-Timer, die nicht an ein bestimmtes Ereignis gebunden sind, oder Warnungen über begrenzte Lagerbestände), sollten Sie Abstand nehmen und überlegen, ob die Dringlichkeit wirklich gegeben ist oder ob es sich nur um eine Taktik handelt, um Ihre Kaufentscheidung zu beschleunigen.
  6. Vermeiden Sie Impulskäufe: Geben Sie sich eine Bedenkzeit, bevor Sie einen Kauf tätigen, insbesondere wenn es sich um einen Artikel handelt, dessen Kauf Sie nicht geplant hatten. So können Sie Impulskäufe, die Dark Patterns häufig auslösen sollen, vermeiden.
  7. Verwenden Sie den Inkognito-Modus für unvoreingenommene Suchen: Wenn Sie im Inkognito-Modus oder im privaten Modus Ihres Browsers einkaufen, können Sie verhindern, dass Ihr bisheriger Browserverlauf die Preise und Produkte beeinflusst, die Sie sehen.
  8. Überprüfen Sie Ihren Warenkorb auf unerwünschte Add-ons: Bevor Sie einen Einkauf abschließen, sollten Sie Ihren Warenkorb überprüfen, um sicherzustellen, dass keine zusätzlichen Artikel oder Dienstleistungen ohne Ihre Zustimmung hinzugefügt wurden.
  9. Seien Sie wachsam bei bereits angekreuzten Kästchen: Achten Sie während des Bestellvorgangs auf bereits angekreuzte Kästchen, über die Sie sich für Newsletter, zusätzliche Dienste oder wiederkehrende Abonnements registrieren könnten.

Shopping-Tricks für die besten Online-Schnäppchen

Beim cleveren Einkaufen geht es nicht nur darum, die Tricks der Online-Händler zu vermeiden, sondern auch darum, ein paar eigene zu kennen, um sich die besten Preise zu sichern. Mit ein wenig Know-how können Sie den Spieß umdrehen und das Online-Einkaufserlebnis noch lohnender machen. Hier sind fünf Tricks, mit denen Sie die besten Angebote ergattern können:

Sichern Sie sich ortsgebundene Schnäppchen mit einem VPN

Mit einer VPN-App oder einem VPN-Router, wie sie von ExpressVPN angeboten werden, können Sie auf standortspezifische Angebote zugreifen. Dies ist besonders nützlich für Dienste wie Flugtickets oder Hotelbuchungen, bei denen die Preise je nach Ihrem Aufenthaltsort variieren. Indem Sie Ihren virtuellen Standort ändern, können Sie sich Zugriff auf bessere Angebote verschaffen als auf die in Ihrer tatsächlichen Region angebotenen.

Suchen Sie nach Coupons und Gutscheincodes

Bevor Sie einen Einkauf tätigen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um nach Gutscheinen oder Promo-Codes zu suchen. Websites wie RetailMeNot oder Honey bieten eine Fülle von Rabattcodes, die Sie an der Kasse anwenden können. Einige Browser-Erweiterungen suchen automatisch nach den besten Coupons für Ihre Online-Einkäufe und wenden diese an.

Registrieren Sie sich für Newsletter und Treueprogramme

Viele Online-Händler bieten ihren Newsletter-Abonnenten oder Mitgliedern von Treueprogrammen exklusive Rabatte und frühzeitigen Zugang zu Angeboten. Sie laufen Gefahr, viele Werbe-E-Mails zu erhalten oder sogar, dass Ihre E-Mail-Adresse weiterverkauft wird, weshalb Sie dies nur bei etablierten, seriösen Websites machen sollten. Newsletter und Treueprogramme können jedoch eine gute Chance bieten, einen Promo-Code zu erhalten oder früher von Angeboten zu erfahren.

Lassen Sie strategisch Artikel im Warenkorb liegen

Lassen Sie die Artikel in Ihrem Warenkorb liegen und rufen Sie diesen für ein oder zwei Tage nicht auf. Viele Online-Shops verfolgen dieses Verhalten und schicken Ihnen eine Erinnerungs-E-Mail, oft mit einem Rabattcode, um Sie zu einem Kauf zu bewegen. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie in Ihrem Konto angemeldet sind, damit der Shop Ihren Warenkorb registrieren kann.

Vergleichen Sie Preise auf verschiedenen Plattformen

Geben Sie sich nicht mit dem ersten Preis zufrieden, den Sie sehen. Verwenden Sie Preisvergleichs-Tools oder suchen Sie manuell auf mehreren Websites nach dem besten Angebot für das gewünschte Produkt. Manchmal können geringfügige Unterschiede bei Produktmodellen oder -versionen zu erheblichen Preisunterschieden führen.

Haben Sie einen Trick fürs Online-Shopping auf Lager, den wir nicht erwähnt haben? Teilen Sie uns Ihre Tipps unten in den Kommentaren mit!

FAQ: Shopping-Tricks, die Sie zum Einkaufen bewegen

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